Pilgertour nach Kevelaer

Er führte sie an einen "besseren Ort".

IMG_0184 (c) Felix Eicke
Datum:
Mi. 12. Aug. 2020
Von:
Felix Eicke

Auf kleiner großer Reise.

Eigentlich stünde hier ein Reisebericht über eine Reise nach Rom und Assisi. Allerdings musste diese Reise leider abgesagt werden und auch die alternative Wanderung entlang des Jakobsweges im Norden Spaniens fiel Corona zum Opfer. Doch davon haben wir uns nicht abhalten lassen, eine gemeinsame Reise zu unternehmen. Unser neues Ziel war stattdessen Kevelaer, klingt erstmal im Vergleich zu Spanien oder Italien vielleicht langweilig, ist es aber nicht, vor allem gemeinsam mit den richtigen Leuten!

Mit nur dem nötigsten Gepäck bepackt ging es am Montag den 13.7 los. Erstmal fuhren wir >mit der Bahn Richtung Mönchengladbach, wo unser zweiter Betreuer Achim wartete. Von dort aus begann unsere erste Etappe nach Hinsbeck, wo wir am Abend in einer Jugendherberge übernachten wollten. Gestartet sind wir nach einem kurzen Impuls. Diese 26 km waren ein anstrengender Start in die kommenden drei Tage. Ein ausschlaggebender Grund waren die nicht ganz so präzisen Entfernungs- und Zeitangaben unseres Navigators. Über Felder und durch Wälder ging es an alten Höfen vorbei zu unserem Tagesziel. Geschafft und mit den ersten Blessuren kamen wir schließlich an. Nach einem sättigenden Abendessen und dem abendlichem Impuls von Felix und Achim verbrachten wir ein schönen geselligen Abend.

Am nächsten Tag hieß unser Ziel Kevelaer. Aufgrund von Verletzten die wir nicht zurücklassen wollten, mussten wir dem Ziel ein wenig entgegen fahren, bevor wir mit dem Pilgern beginnen konnten. Unser Weg wurde nicht angenehmer als Regen einsetzte und uns zwang die Regenjacken anzuziehen, von denen wir fest gehofft hatten, dass wir sie nicht brauchen würden. Nach unserem Mittagsimpuls verordneten unsere Betreuer uns ein halbe Stunde der Stille. Vielleicht gingen wir ihnen auf den Keks oder haben uns zu oft über den Navigator beschwert, der uns versprach an ein besseren Ort zu kommen, wahrscheinlicher aber ist, das die halbe Stunde zur Besinnung dienen sollte. Und so haben wir sie auch genutzt. Den Pilgern besteht nicht nur aus wandern und miteinander reden, sondern dient auch dazu mit sich selbst in Einklang zu kommen und sich auf wesentliche Sachen zu konzentrieren. Nachmittags kamen wir auch schließlich an. Es war genug Zeit, die schönen Kirchen in der Innenstadt zu bestaunen und für ein kurzen Moment der Stille einzukehren.

Unser Ziel war geschafft! Wir hatten Kevelaer erreicht.

Am letzten Tag unserer Reise wollten wir zum Ausklang nach Xanten laufen. Die kurze Strecke liefen wir ohne weitere Problem. In Xanten angekommen bestaunten wir den dortigen Dom aus dem 12. Jahrhundert und hielten unser letztes gemeinsames Mahl als Pilgergruppe. Mit gemischten Gefühlen über das Ende der Reise und unsere sehnlichst erwarteten Betten Zuhause ging es mit dem Zug schließlich der Heimat entgegen. Wir sind uns aber einig, dass eine solche Reise wiederholt werden sollte.